Die Erfolgsgeschichte von Schubert begann in den 1960er Jahren mit der anfangs noch belächelten Idee, eine Verpackungsmaschine mit Hilfe von Standardkomponenten zu bauen, aus denen je nach Aufgabe die passende Linie zusammengestellt werden kann. Um seine Vorstellung zu verwirklichen, gründete Gerhard Schubert 1966 die Gerhard Schubert GmbH und startete im gleichen Jahr mit dem Bau der ersten Schachtelaufrichte- und Klebemaschine (SKA), die beim Traditionsunternehmen Weiss aus Nürnberg die weltweit bekannten Lebkuchen verpackte.
Schon in den folgenden Jahren entwickelte der Unternehmer die erste Baukastenmaschine SSB (Schubert-Sondermaschinen-Baukasten) zum Befüllen und Verschließen von Schachteln per Top-Loading. Aus verschiedenen mechanischen Baugruppen konnte je nach Aufgabenstellung die passende Linie zusammenstellt werden.
Der Mensch als Vorbild – Roboter im Einsatz
In den 1970er Jahren überlegte Gerhard Schubert bereits, wie er mithilfe von Robotik eine maximale Flexibilisierung der Verpackungsvorgänge erzielen könnte. Die Grundidee seiner Vision war einfach: Die Natur des Menschen sollte als perfektes Vorbild für seine Verpackungsmaschinen dienen. „Ich habe mich irgendwann gefragt, was das Flexibelste ist, das die Natur hervorgebracht hat? Es ist der Mensch“, sagt Gerhard Schubert. „Ich wollte daher eine Maschine entwickeln, die entsprechend der menschlichen Prinzipien aufgebaut ist: simple Mechanik, eine hohe Intelligenz und der Einsatz von Werkzeugen. Also haben wir unsere Maschinen danach aufgebaut.“
Das serienreife Ergebnis dieser Überlegungen stellte Schubert 1981 auf der Interpack vor: ROBY, der erste Verpackungsroboter. Dieser Roboter verfügte über ein frei programmierbares Einlegeaggregat und platzierte stückige Produkte wie Pralinen von einem Zubringerband oder aus einem Magazin in eine Schachtel oder ein Kunststofftray. Den großen Durchbruch mit den roboterbasierten Verpackungsmaschinen erzielte Schubert mit der Entwicklung des Pick-and-Place-Roboters SNC-F2, der auf der Interpack 1987 Premiere feierte.
Auf der gleichen Messe präsentierte Schubert seine erste Pralinenpackstraße: die „Schubert Speedline“, ausgestattet mit dem ersten Schubert-Roboter für die optische Bilderkennung. Um technische Kompetenz für die optische Bildverarbeitung im eigenen Hause zu haben, holte sich Schubert Experten für den Aufbau einer eigenen Entwicklungsabteilung ins Unternehmen. Seither gehört das Unternehmen auch in diesem Bereich zu den Vorreitern und hat mit der Marktreife des 3D-Scanners jüngst einen neuen Höhepunkt erreicht. Der 3D-Scanner erkennt neben der Oberfläche auch das Volumen und steigert damit die Leistungsmöglichkeiten im Packprozess sowohl beim Pick-und-Place-Vorgang als auch bei der Qualitätskontrolle.
Maschinenintelligenz und vernetzte Produktion
Die acht Grundmodule ermöglichen heute einen flexiblen Maschinenaufbau, in dem alle Funktionen wie Zuführen, Aufrichten, Füllen, Verdeckeln/Verschließen, Etikettieren, Kennzeichnen und Palettieren vereinigt werden können. Basis der TLM-Maschinen bilden neben der VMS-Steuerung die Zwei-, Drei- und Vier-Achs-Roboter, Bilderkennungssysteme sowie die zuletzt eingeführte Standardkomponente, das Transmodul. Durch diesen schienenbasierten Roboter können Transportaufgaben deutlich effizienter gestaltet werden. Gleichzeitig hat das Transmodul die Kompaktheit der TLM-Anlagen weiter erhöht.
„Unser Ziel ist es, intelligente Software und reduzierte Mechanik zu kombinieren und gleichzeitig die Flexibilität kontinuierlich weiter zu steigern“, erklärt Ralf Schubert. Diesem Grundsatz folgend, präsentierte Schubert auf der Interpack 2014 die Verpackungsmaschine ohne Schaltschrank. Da die Servoverstärker dieser Maschine innerhalb einer dezentralen Steuerungsarchitektur zum TLM-Roboter gehören, benötigen sie keinen Schaltschrank mehr. Die Anzahl der elektronischen Teile konnte erheblich reduziert werden.
2016, feierte die Gerhard Schubert GmbH nicht nur ihr 50-jähriges Firmenjubiläum, sondern auch die Einführung einer neuen Systemkomponente, die neue Maßstäbe beim Verpacken von Produkten in Schlauchbeuteln setzt. Das Flowmodul macht das Verpacken von Produkten wie Süßwaren, Kosmetik- und Pharmaartikel und andere Artikel in Flowpacks erstmals nahtlos innerhalb seiner bewährten Toploading-Verpackungsmaschinen möglich. Die nunmehr achte Systemkomponente bietet hinsichtlich Qualitätskontrolle, Effizienz, Platzbedarf und Flexibilität neue Maßstäbe in der Primärverpackung.